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Blattlausprognose – Wachsam sein!

Aktuelles Getreide
11.04.2015

Was sind die Bedingungen für einen hohen Blattlausbefall? Welcher Blattlausdruck ist für 2015 zu erwarten?

2014/2015 war ein relativ milder Winter mit wenig Frost. An vielen Orten überlebten die erwachsenen Blattläuse und begannen Anfang März schon wieder mit der Fortpflanzung. Wenn nun die Witterung im April mitspielt, könnte 2015 einen hohen Blattlausdruck mit sich bringen.

Saugschäden und Virusübertragung

Normalerweise überwintern Blattläuse in frostgeschützten Eiern auf ihren Winterwirten wie Traubenkirschen oder Rosen. Erwachsene Blattläuse überleben keine starken Wechselfröste. Doch einmal geschlüpft, entwickeln sich Blattlauslarven sehr schnell, sodass es Getreideblattläuse auf bis zu acht Generationen während der Vegetationsperiode schaffen. Ihr Wachstum ist beeindruckend. Eine Verdoppelung der Population ist schon in drei Tagen möglich.

Getreideblattläuse saugen an ihrer Wirtspflanze und sind Wegbereiter für Schwärzepilze, die sich auf den energiereichen Ausscheidungen der Läuse, dem Honigtau, ansiedeln. Außerdem übertragen Getreideblattläuse auch das Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV). Diese Gefahr steigt noch, wenn die Blattläuse wie in diesem Winter als erwachsene Läuse überwintern. In Kartoffeln übertragen Blattläuse ebenfalls gefährliche Viruskrankheiten wie Kartoffelblattvirus (PLRV) und die verschiedenen Stämme des Kartoffel-Y-Virus (PVY).

Prognosemodelle sagen Blattlausdruck voraus

Mit computergestützten Prognosen können Wissenschaftler den Blattlausdruck relativ genau vorhersagen. Die Verfahren basieren auf dem Verhalten der Schaderreger verrechnet mit den Witterungs- und Umweltbedingungen wie Standort- und Anbaufaktoren. So können sie mit hoher Wahrscheinlichkeit das Auftreten, den Befallsverlauf und die Schaddynamik berechnen und so dem Landwirt eine wertvolle Entscheidungshilfe für die Bekämpfung geben.

Bekämpfungsschwellen beachten

Anhaltende Trockenheit und warme Temperaturen zurzeit des Ährenschiebens im Weizen begünstigen ein Massenauftreten ebenso wie eine hohe Stickstoffdüngung, da die Läuse einen hohen Aminosäurebedarf haben. Nützlinge wie Schwebfliegen, Florfliegen oder Marienkäfer halten die Blattläuse bis zu einem gewissen Grad in Schach, deswegen sollten möglichst nützlingsschonende Insektizide eingesetzt werden. Die Bekämpfungsschwellen sind vom Entwicklungsstadium der Pflanze abhängig: Bis zum Ährenschieben 20% befallene Ähren und Fahnenblätter, nach dem Ährenschieben, in der Blüte und Milchreife 50 bis 80% befallene Ähren und Fahnenblätter oder 3 bis 5 Blattläuse auf Ähre und Fahnenblatt.

Angelika Sontheimer

Weitere Informationen zur Bekämpfung von Schädlingen:

Wirksame Insektizide von Syngenta 

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