Sonnenblumen - Eine Kultur mit großem Potential

Der Anbau der Sonnenblume als Lieferantin von hochwertigem Pflanzenöl wird angesichts der attraktiven Preisentwicklung bei den Ölsaaten an Bedeutung gewinnen und eine Alternative zu Raps darstellen können. Darüber hinaus kann sie die Fruchtfolge erweitern, bereichert die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft und bietet einen schönen Anblick für den Betrachter.  

Sonnenblumenfeld

Mit über 20 Millionen Hektar Anbaufläche zählen Sonnenblumen zu den wichtigsten Ölfrüchten in Europa. Auf mehr als 35 % der Anbaufläche wachsen Sonnenblumen der Syngenta Seeds, einem der führenden Sonnenblumenzüchter weltweit. Hohe Ölerträge, besondere Ölqualitäten und verbesserte Krankheitstoleranzen sind wichtige Züchtungsziele. Sorten für den Bio-Anbau ergänzen unser Sortiment.  In Deutschland ist der Anbau von Sonnenblumen in den letzten beiden Jahren auf 38.000 ha stark angestiegen. Hauptanbaugebiete befinden sich in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bayern. Syngenta sieht große Potentiale in der Sonnenblume und züchtet in europäischen Zuchtstationen an attraktiven Züchtungszielen auch für den Standort Deutschland. 

 

Hoher Ölertrag und hohe Gehalte an Ölsäure sind die derzeit wichtigsten Züchtungsziele. Neue Ölqualitäten, Krankheitstoleranzen und Stresstoleranzen gegenüber Trockenheit und Hitze sind weitere wichtige Züchtungsziele bei Syngenta. Bewährte Sorten, wie zum Beispiel NK Delfi, aber auch neue Hybriden wie Suomi sind in den offiziellen versuchen in Deutschland regelmäßig bei den leistungsstärksten Sorten zu finden. 

 

Sonnenblumenkerne

Die Sonnenblumenzüchtung hat bei Syngenta eine lange Historie. Seit über 40 Jahren ist Syngenta und die Vorgängerfirmen in der Sonnenblumenzüchtung aktiv. Syngenta ist in Europa inzwischen mit mehr als 35 % Marktanteil Marktführer bei Sonnenblumen. Das Zentrum der Sonnenblumenzüchtung befindet sich in der Nähe von Toulouse in Frankreich. Weitere Zuchtstationen stehen in Ungarn, Russland, der Ukraine und in Argentinien. „Wir züchten auf eine größere geografische Adaption unserer Genetik. Mit den entsprechend angepassten Sorten kann der Sonnenblumenanbau dann weiter nach Norden und nach Osten ausgedehnt werden“, sagt Federico Bock, Leiter der Sonnenblumenzüchtung bei Syngenta Seeds. 

 

Im Bereich der Fettsäurezusammensetzung des Sonnenblumenöls wird neben der Züchtung von Sorten mit einem hohen Ölsäuregehalt im Öl an neuen Sorten mit einem hohen Stearinsäuregehalt gearbeitet. Damit lässt sich die Fetthärtung verbessern und neue Anwendungsbereiche erschließen. Verbesserte Krankheitstoleranzen sind ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Züchtung bei Syngenta. „Für Ost-Europa ist der Schwarzrost eine wichtige Krankheit. Und für unsere Märkte in West-Europa arbeiten wir an der Verbesserung der Toleranz gegenüber Scelorinia, Botrytis und Verticillium. Bei Sclerotinia brauchen wir sogar unterschiedliche Resistenzen für den Sonnenblumenkopf einerseits und für den Stängel andererseits. Das ist züchterisch nicht einfach anzugehen.“ Grundsätzlich sieht Bock die Entwicklung bei den Sonnenblumen positiv. „Wenn wir an den ‚Green Deal‘ und die Klimaveränderungen denken, sehen wir das Anbaupotential von Sonnenblumen absolut positiv.“ 

 

Attraktivität für Anbau in Deutschland steigt

Für den Standort Deutschland gewinnt die Sonnenblume als extensive Kultur angesichts der zunehmend höheren Auflagen und Verschärfungen bei Düngung und Pflanzenschutz an Attraktivität. Der relativ geringe Bedarf an Stickstoff macht die Sonnenblume auch für den Anbau in roten Gebieten interessant. Zudem ist sie wenig pflanzschutzintensiv. Der Einsatz von Fungiziden ist eher die Ausnahme, nur die Unkrautkontrolle im frühen Stadium ist wichtig. Für den konventionellen Anbau stehen konventionell gezüchtete Sorten auch für den Standort Deutschland zur Verfügung. In der Fruchtfolge bringt die Sonnenblume einen hohen Vorfruchtwert für Winterweizen. Und das kräftige Wurzelsystem hinterlässt nach der Ernte einen gut gelockerten Boden.