Abdrift reduzieren – Pflanzenschutzmittel auch im Golfrasen effektiv ausbringen | Syngenta

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Abdrift reduzieren – Pflanzenschutzmittel auch im Golfrasen effektiv ausbringen

Aktuelles Zierpflanzen
03.04.2018
Applikation im Rasen

„Bei Pflanzenschutzmittelanwendungen auf Golfrasen ist die Reduktion der Abdrift ein entscheidendes Kriterium. Die Verwendung von Injektordüsen ist daher ein Muss!“ Diese Aussage trifft Harald Kramer, Spezialberater Applikationstechnik der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auf dem „Applikationstechnikseminar für Golf- und Sportrasen“ am 15. März 2018 beim Golfclub Gut Neuenhof in Fröndenberg. Das ganztägige Seminar zur Applikationstechnik im Golfrasen wurde von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Syngenta und ICL organisiert und bestand aus zwei Teilen, einem theoretischen Teil, der den 35 Teilnehmern grundlegendes Wissen vermittelte, und einem Praxisteil.

Weg mit dem Drift

Über Grundlagen in Sachen Recht und Anwendungstechnik referierte Harald Kramer (LWK NRW). Er gab einen Überblick, welche Pflanzenschutzgeräte geprüft werden müssen und wie diese Prüfung abläuft. Hilfreiche und praxisbezogene Erläuterungen zum sauberen Ansetzen der Spritzbrühe und Innenreinigung nach Applikation ergänzten seinen Vortrag. Die Abdrift zu Gewässerstrukturen spielt auf Golfanlagen eine große Rolle, Abdriftminderungsmaßnahmen, so Kramer, ließen sich am effektivsten erzielen durch den Einsatz von kompakten Injektordüsen und eine optimale Einstellung und Kalibrierung des Gerätes (Spritzbalkenhöhe, Druck).

Harald Kramer (LWK NRW)
Harald Kramer (LWK NRW) Bild: Müller-Beck

 

Integrierter Pflanzenschutz im Golfrasen – funktioniert das?

Carsten Audick, Rasenfachmann der Firma ICL, stellte die verschiedenen Bausteine des Integrierten Pflanzenschutzes praxisnah vor: Betont wurden vor allem die mechanischen Pflegemaßnahmen (Aerifizieren, Sanden, Vertikutieren und Mähen), die verhindern, dass ein hartnäckiger Rasenfilz entsteht, in dem sich Infektionspotential von Pilzen ansammeln kann. Weiterhin wurde auf ein optimales Wassermanagement (Beregnung, Tauentfernung, Einsatz von Wetting Agents und Wachstumsregulatoren) hingewiesen und eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung.

Dr. Karin Reiß, Businessmanager L&G Syngenta, ging in Ihrem Vortrag vor allem auf den optimalen Einsatz von Pflanzenschutzmittel ein unter Berücksichtigung von Zeitpunkt, Temperatur und Wasseraufwand. Die Vor- und Nachteile von Kontaktmitteln und systemischen Mitteln und ihre optimalen Einsatzbedingungen wurden mit den Teilnehmern lebhaft diskutiert. Ergänzt wurde die Präsentation mit einem Hinweis auf ein optimales Resistenzmanagement.

 

Spritzen und Reinigen

Nachmittags wurde an zwei Stationen demonstriert, wie Spritzgeräte für die Anwendung optimiert werden können und welche Unterschiede im Spritzbild bei unterschiedlichen Wasseraufwandmengen, Spritzverfahren und Düsen auftreten. Die richtige Auswahl an Düsen, deren Tropfengröße und notwendigen Spritzdruck wurde mit der Gläsernen Spritze der Landwirtschaftskammer NRW demonstriert und erklärt.

Wilhelm Wortmann und Harald Kramer (Landwirtschaftskammer NRW)
Wilhelm Wortmann und Harald Kramer (Landwirtschaftskammer NRW)

 

Die Innenreinigung des Tankes wurde anschaulich mit Hilfe von Rote Beete Saft und unter Einsatz eines auf der Spritze integrierten kontinuierlichen Innenreinigungssytem verdeutlicht. Um eine komplette Reinigung des Tankes zu bewirken, wurde ein Zeitbedarf von nur drei Minuten ermittelt.

Grad der Wasser-Entfärbung durch eine 3-minütige Innenreinigung
Grad der Wasser-Entfärbung durch eine 3-minütige Innenreinigung

 

Michael Stuch (Landwirtschaftskammer NRW)An der zweiten Station wurden Anwenderschutzmaßnahmen erläutert und das Auslitern einer Rückenspritze. An dieser Stelle wurde auch nochmal darauf eingegangen, welche Geräte dem Spritzen-TÜV unterliegen und welche nicht prüfpflichtig sind. Ein Gerät, das komplett von einer Person getragen werden kann (Rückenspritze siehe Bild links), ist vom Spritzen-TÜV ausgeschlossen, alle anderen Geräte aber müssen alle drei Jahre geprüft werden. Zum Abschluss fand eine kurze Diskussionsrunde statt, bei der die Teilnehmer ihr Feedback zum Seminar geben konnten. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, Die Greenkeeper betonten, dass dieses Seminar gerade aufgrund des Praxisteils für sie sehr hilfreich war.

 

Teilnehmer Applikationstechnikseminar für Golf- und Sportrasen
Teilnehmer Applikationstechnikseminar für Golf- und Sportrasen