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Hopfenkrankheiten und Schädlinge

23.06.2015

Pflanzenschutz im Hopfenanbau

Deutschland gilt als das größte Hopfenanbauland der Welt, gefolgt von den USA und Tschechien. Die Hallertau in Bayern und die Gegend zwischen Tettnang und Ravensburg sind die bekanntesten deutschen Hopfenanbaugebiete, aber auch in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wird Hopfen angebaut.

Mit seinen Bitter- und Aromastoffen sorgt der Hopfen für das feine Aroma im Bier. Doch auch einige pilzliche und tierische Schaderreger finden Gefallen an dem bitteren Hanfgewächs. Zu den wichtigsten Hopfenkrankheiten und Schädlingen gehören Pilzkrankheiten wie Peronospora, Echter Mehltau oder Botritis, Viruserkrankungen wie z. B. Hopfen-Mosaikvirus und Schädlinge wie die Hopfenblattlaus und die Gemeine Spinnmilbe.

Peronospora oder falscher Mehltau ist eine Pilzkrankheit vieler Kulturpflanzen. Im Hopfen erkennt man Peronospora an den gelbgrün verfärbten Bodentrieben und zusammengeballten Blättern („Bubiköpfen“) sowie an den dunkelgrauen Sporen an den Blattunterseiten. Bei starkem Befall vertrocknet die befallene Hopfenpflanze. Der Pilz überwintert in unterirdischen Pflanzenteilen und verbreitet sich über den Saftstrom im Frühjahr in den Hopfensprossen. Die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gibt einen Peronospora-Warndienst heraus: Wenn 3 % der Hopfenstöcke Bubiköpfe aufweisen, ist die Bekämpfungsschwelle erreicht.

Echter Mehltau zeigt sich an einzelnen Pusteln an allen oberirdischen Pflanzenteilen, besonders aber auf den Blättern, die sich zu mehlartigen weißen Flecken entwickeln. Gefährdet sind vor allem dichte Hopfenbestände. Die Bekämpfung erfordert eine sorgfältige Beobachtung der Hopfenbestände und sollte schon beim ersten Auftreten von Mehltaupusteln erfolgen. In Befallslagen und bei anfälligen Sorten empfiehlt die LfL im Knospenstadium bzw. zu Blühbeginn eine vorbeugende Spritzung durchzuführen.

Die Hopfenblattlaus ist ab Ende Mai an den Hopfenstöcken zu sehen. Bei einem großflächigen Befall ist die Blätter und Dolden des Hopfens klebrig-glänzend. Durch den Honigtau kommt es zu einen Befall mit Rußtaupilzen. Als Bekämpfungsschwelle gelten 50 Läuse pro Blatt.

Ein Befall mit der Gemeinen Spinnmilbe (Rote Spinne) sollte jetzt aktuell ebenfalls kontrolliert werde. Er beginnt an den unteren Hopfenblättern und äußert sich durch gelbe Flecke an den Blättern, bei starkem Befall werden die Blätter und Dolden kupferrot („Kupferbrand“). Die Milben selbst sind sehr klein und oft nur mit der Lupe erkennbar. In den einzelnen Hopfenanbaugebieten gelten unterschiedliche Bekämpfungsschwellen

Angelika Sontheimer

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