Düngung von Winterraps im Frühjahr 2023

In vielen Regionen Deutschlands sind die Winterrapsbestände gut durch den Winter gekommen. Die Düngemaßnahmen im Winterraps sollten jetzt zeitnah durchgeführt werden. Die erste N-Düngergabe dient der Regeneration der Bestände, denn es soll neue Blattmasse aufgebaut werden, um zügig eine große Assimilationsfläche zu erhalten.
Für die Ermittlung der Stickstoff-Düngermenge ist die N-Düngerbedarfsermittlung der Länder zwingend zu beachten. Dabei beeinflussen z. B. das mehrjährige Ertragsniveau, der Nmin-Gehalt im Frühjahr oder die organische N-Düngung in den Vorjahren den zu ermittelnden N-Bedarfswert. Weiterhin lassen sich bei im Herbst stark entwickelten Beständen mit hohen Stickstoff-Aufnahmen die N-Düngermengen reduzieren.
Hat man die zu düngende Stickstoff-Menge ermittelt, muss man sich für eine Düngerart und die Aufteilung der Gaben entscheiden. Grundsätzlich bietet sich eine Aufteilung der N-Düngergaben von 60 % zu Vegetationsbeginn und 40 % zu Beginn des Längenwachstums an. Nitrathaltige N-Dünger haben eine schnellere Wirksamkeit als Dünger mit N in Form von Ammonium oder Harnstoff. Mit der ersten Gabe sollte neben dem Stickstoff auch die Schwefelversorgung abgesichert werden. Dies kann durch die Gabe eines N/S-Düngers zu Vegetationsbeginn geschehen. Hier hat sich die Faustzahl 1 kg S/ha je dt/ha Ertragserwartung bewährt.
Weiterhin ist es jetzt wichtig, Gelbschalen in die Bestände zu stellen, um den Zuflug der Rüssler zu überwachen.