18.09.2023
Situation in Maroldsweisach am 18.09.2023 Vorzeichen für ein gute Rapsjahr?
Die Winterraps-Bestände laufen in Franken teilweise immer noch verzettelt auf, meist wegen
schwieriger Bodenstruktur, hauptsächlich dort, wo Anfang August hohe Niederschläge fielen.
Die Rapsbestände sind heute aber trotzdem überdurchschnittlich entwickelt (4 bis 8 Blatt-Stadium).
Mit 600 °C Temperatursumme wird das 6 - Blattstadium erreicht, im Normalfall ca. 60 Tage bis dorthin,
heuer teilweise nur 30 Tage! Ab 6 - Blatt beginnt die generative Phase bis zum 12 - Blatt Stadium,
dafür sind ca. 1200 °C Temperatursumme notwendig. Je früher diese erreicht wird, desto weniger Zeit
bleibt für die Bildung der Ertragsanlagen. Also sollte mit einem Wachstumsregler gezielt dagegen gesteuert
werden, um zudem den Vegetationskegel möglichst lange am Boden zu halten und damit die Überwinterungsleistung
zu sichern. Pro Maßnahme lässt sich der Raps ca. um 150 °C von der Temperatursumme gerechnet „einbremsen“.
Ein langer kühler Winter wäre für eine möglichst lange generative Phase von Vorteil!
Die Vorzeichen sind bisher positiv, der Verlauf des Winter bleibt aber offen!Eine Unterstützung kann der Raps
neben der entsprechenden N-Versorgung v.a. durch die Schädlingskontrolle von Erdfloh und Schwarzem Kohltriebrüssler
erfahren. Beobachten Sie daher Ihre Bestände aufmerksam.
Ab dem 4-Blatt Stadium ist hierfür die Gelbschale das richtige Mittel. Bei >50 Käfern in 3 Wochen ist der
Bekämpfungsrichtwert für den Erdfloh und bei 5-8 Käfern beim Schwarzen Kohltriebrüssler erreicht. Mit 75 ml/ha Karate
Zeon werden beide Schädlinge best-möglich kontrolliert.
Bilder sind aus dem Sortenversuch aus Maroldsweisach und zeigen die aktuelle Situation: verzettelter Auflauf und weit entwickelte große Pflanzen.

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Beispiele
- ca. 600 mm/a Niederschlag
- 350 m über NN
- 40 - 50 Bodenpunkte
10.05.2023
Blütenbehandlung im Raps kommt mit wenig Fahrschäden aus!
Auf dem Standort wurde vor einigen Tagen die Blütenbehandlung mit einem Standardschlepper + Aufsattelspritze durchgeführt - siehe Video vom 05.05.23. Die Bilder vom 09.05.23 zeigen kaum mechanische
Pflanzenschädigungen in den Fahrspuren. Die Gründe dafür sind einfach:
- Die modernen Rapssorten sind insgesamt viel kürzer im Wuchs als noch vor 10-15 Jahren, eine Eigenschaft, die bei der Standfestigkeit und später auch bei der Ernte positiv zu Buche schlägt.
- Die Applikation wurde mit geringen Fahrgeschwindigkeiten durchgeführt, auch um die Bestandesdurchdringung der Spritzbrühe zu verbessern.
- Die Anwendung fand in den Abendstunden statt, in welchen der Turgordruck der Pflanzen allgemein nachlässt und die Stängel dadurch biegsamer werden und weniger schnell abbrechen. Zugleich schont die Behandlung zu diesem Zeitpunkt auch die wertvollen Bestäuberinsekten.
Sie sehen, wie alles ineinander greift und eine gezielte Planung der Maßnahmen viele positive Effekte erzielen kann.

- Bodenart: sL, wechselnd in Schlag, mit rund 35 BP
- Lage Naabtal auf 370m NN
- Jahresniederschlag: 700mm
- Jahresmitteltemperatur: 9,8°
09.05.2023
Neben Sclerotinia ist oft auch Botrytis in den Beständen zu finden
Der Winterraps hat nun überall die Vollblüte erreicht. Aufgrund der Niederschläge und hohen Bodenfeuchte (Taubildung!) ist die Gefahr von Infektionen mit Sclerotinia sehr hoch. Auch Sclerotiendepos sind gekeimt und die Apothezien schleudern die Sporen des Erregers aus. Eine Blütenbehandlung sollte fest eingeplant werden. Der optimale Behandlungstermin ist BBCH 65 - Vollblüte, erste Blütenblätter fallen ab.Neben Sclerotinia kann aber auch Botrytis zum Problem werden, besonders wenn Frost- oder Wachstumsrisse den Raps geschädigt haben.
Gegen beides wirkt das Blütenfungizid Treso sehr zuverlässig. Mit 0,5 kg/ha schützen Sie Ihren Raps vor Infektionen. Zudem ist Treso für sein leistungspotenzial sehr preiswert. Fragen Sie Ihren Händler!
Im den vorausgegangenen Blog-Beiträgen vom Kollegen Möslinger erfahren Sie alles über eine fachgerechte Blütenbehandlung im Winterraps. Viel Erfolg!

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Beispiele
- ca. 600 mm/a Niederschlag
- 350 m über NN
- 40-50 Bodenpunkte
05.05.2023
Blütenbehandlung im Raps jetzt durchführen!
Die Bedingungen für eine Sclerotinia-Infektion im Winterraps sind in diesem Jahr besonders gut. Planen Sie daher eine Blütenbehandlung zu BBCH 65 (erste Blütenblätter fallen ab) ein. Wie Sie dabei am besten vorgehen, sehen Sie in diesem Video.

- Bodenart: sL, wechselnd in Schlag, mit rund 35 BP
- Lage Naabtal auf 370m NN
- Jahresniederschlag: 700mm
- Jahresmitteltemperatur: 9,8°
26.04.2023
Achtung: Hohe Infektionsgefahr durch Sclerotinia!
Der Winterraps geht nun in die Hauptblüte über. Aufgrund hoher Feuchtigkeit ist die Infektionsgefahr durch Sclerotinia sehr hoch. Sehen Sie in diesem Video, wie Sie die Blütenbehandlung optimal durchführen können.
14.04.2023
Rapsstängelrüssler und Kohltriebrüssler hinterlassen Schäden im Winterraps
Durch den milden Witterungsverlauf im Vorfrühling waren die Rapsschädlinge schon früh erwacht und ca. ab der dritten Februar-Dekade aktiv. Die Schaderregerüberwachung war schwierig, weil die Schädlinge oft schlagweise unterschiedlich stark auftraten. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Stängelrüssler in der Nähe von vorjährigen Winterrapsschlägen bzw. an Waldrändern und Saumbiotopen eher auftreten.
Auf jeden Fall finden sich nun eindeutige Schadsymptome an geschädigten Rapspflanzen:
- Verkrümmte Triebspitzen
- Schäden im Stängelmark bis hin zur Vermorschung
- Ggf. Sekundärinfektionen durch Phoma oder Botrytis.
Die Schaderregerüberwachung ab Vegetationsbeginn mittels Gelbschalen und der konsequente Einsatz von Karate Zeon nach Überschreiten der Schwellenwerte bleibt die einzige Möglichkeit, diesen Schäden entgegenzuwirken. Falls nur einzelne Pflanzen im Bestand befallen sind, können die benachbarten Pflanzen den Ertragsverlust evt. kompensieren. Sonst kann der Ertragsschaden nun leider nicht mehr verhindert werden.
31.03.2023
Situation in Maroldsweisach am 31.03.2023
Der Winterraps befindet sich in Unterfranken im Knospenstadium und schiebt aktuell den Haupttrieb.
In vielen Fällen ist die Wachstumsregler-Maßnahme aufgrund schlechter Befahrbarkeit noch offen. In diesem Fall - Praxistipp - empfehlen wir, zu diesem späten Termin + 0,3 - 0,5 l/ha Moddus zuzusetzen. Damit erzielen Sie eine schonende und verträgliche Einkürzung und Anregung zur Verzweigung (siehe Bilder).
Mit dieser Maßnahme vermeiden Sie zu hohe Stickstoffverlagerung in der Pflanze von den Seitentrieben in den Haupttrieb. Damit werden Seitentriebe gestärkt und eine bessere Verzweigung sichergestellt.

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Beispiele:
- ca. 600 mm/a Niederschlag
- 350 m über NN
- 40 - 50 Bodenpunkte
06.03.2023
Situation in Maroldsweisach am 06.03.2023
Der Winterraps befindet sich im optimalen 6- bis 8-Blatt-Stadium.
Die Stängelrüssler-Schadschwellen in den wärmeren Regionen
Unterfrankens waren bereits am 21. und 22.02. überschritten und
erste Applikationen sind gelaufen. Auf evt. neue Zufüge ist hier
zu achten und möglicherweise ist eine Folgebehandlung nötig. Hier
in Maroldsweisach wurde bisher keine Schwelle überschritten,
voraussichtlich wir dies mit der nächsten Wärmeperiode erfolgen -
Gelbschale weiterhin kontrollieren!
Die Rapswurzeln sind hier ordentlich entwickelt. Je später die Vegetationsperiode nach der aktuellen Schnee- und Regenphase beginnt, der Raps die Knospe des Haupttriebs durchschiebt und je kleiner/schlechter entwickelt der Raps ist, desto wichtiger ist die Bor- Versorgung zur Ausbildung des Stängel- und Wurzelmarks aufzufüllen (meiner Meinung nach auf 600 g Gesamtmenge: Herbst + Frühjahr).
Die nächste Zeit sollte bei den jüngeren Blättern auf Phoma geachtet werden. Hier im Bild ist Phoma deutlich auf den älteren Blättern zu erkennen. Bei Bedarf ist eine Krankheitsbekämpfung/Wachstumsregler In Kombinationen aus Karate Zeon + Bor + Wachstumsregler/Fungizid in der Regel möglich. Die Mischung von Karate Zeon + Bor ist unbedenklich, der pH-Wert muss nicht eingestellt werden!

- ca. 600 mm/a Niederschlag
- 350 m über NN
- 40 - 50 Bodenpunkte
22.02.2023
Am vergangenen Mittwoch (15.2.2023) wurde auf dem Rapsfeld bei
kalten Temperaturen und Nebel die Gelbschale präpariert (Bild 1
und 2). Gleichzeitig wurde auch auf einem Weizenschlag (Bild 3 und
4) eine Gelbschale aufgestellt, auf dem sich im Vorjahr Raps
befand, um den Start der Rüssler zu kontrollieren.
Über das Wochenende wurden Temperaturen von bis zu 15°C erreicht.
Beim heutigen Kontrollgang konnten in den Schalen allerdings nur
Beifänge von Fliegen festgestellt werden (Bild 5).
Da die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder einstellig
werden, wird die Wahrscheinlichkeit von Rüsslerzuflug gering sein.
Am 21.02.23 haben wir die ersten Zuflüge des Großen Rapsstängelrüsslers festgestellt. Bei Bodentemperaturen >5°C ist damit zu rechnen. Seien Sie also weiterhin wachsam! Es gilt: Gelbschalen regelmäßig kontrollieren!

- ca. 650 mm
- 148 m über NN
- Lehmboden