Sanddorn als Marktnische für deutsche Landwirte? | Syngenta

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Sanddorn als Marktnische für deutsche Landwirte?

11.02.2014

Die Zitrone des Nordens

Obstanbauerverbände und Landwirtschaftskammern untersuchen die Praktikabilität und Wirtschaftlichkeit des erwerbsmäßigen Anbaus von Sanddorn. Potenzial ist vorhanden.

Großes Potenzial hat er auf dem wachsenden Gesundheits- und Wellnessmarkt. Er eignet sich zur Herstellung von Saft, Tee, Konfitüre, Öle, Sirup und Kosmetika wie Sonnenschutzcreme; gilt als cholesterin- und blutdrucksenkend und wird in der Volksmedizin auch zur Behandlung von Diabetes und Herzerkrankungen eingesetzt. Die Kultur Sanddorn bietet Landwirten mit geeigneten Standorten die Möglichkeit zum Vertragsanbau. In Deutschland wird Sanddorn in Plantagen vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt im Erwerbsobstbau kultiviert.

Arbeits- und kostenintensive Wildobstart

  • Sanddorn ist eine zweihäusige Pflanze und braucht deshalb männliche Pollenspender zur Bestäubung der weiblichen Ertragssorten. Er ist eine sehr arbeits- und kostenintensive Wildobstart mit alternierender Ernte, aufwändigem personellem oder maschinellem Ernteverfahren und hohem energetischen Aufwand bei der Schockfrostung. Weitere Parameter sind:
  • Er erreicht bis zu 22 kg Ertrag je Strauch,
  • bringt frühestens im dritten Jahr nach der Pflanzung einen Ertrag,
  • muss nach der Ernte zurückgeschnitten werden,
  • die neuen Triebe bringen erst wieder nach weiteren zwei Jahren einen Ertrag.

Sanddorn sollte in größerem Rahmen nur angebaut werden, wenn genügend Erntehelfer oder -maschinen zur Verfügung stehen und der Absatz an die weiterverarbeitende Industrie gesichert ist.

Sanddorn kommt ursprünglich aus Asien und ist dort in China und Sibirien beheimatet. In Europa ist er natürlicherweise in Nordwestfrankreich, Südostengland, Belgien, Niederlande, Estland, Finnland, Litauen, Norwegen und in Deutschland vor allem an den Nord- und Ostseeküsten verbreitet. Er wird auch "Zitrone des Nordens" bezeichnet, weil er sehr viel Vitamin C enthält, zudem viel Vitamin E, Beta-Carotin, Pro-Vitamin A und wertvolle ungesättigte Fettsäuren.

Angelika Sontheimer

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