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Den weltweiten Hunger stillen

Markt und Meinungen
12.04.2012

In einer neuen Analyse der FAO (Ernährungsorganisation der UNO) werden die Prämissen geändert. Weil die Weltbevölkerung bis Mitte des Jahrhunderts auf 9 Milliarden Menschen anwachsen soll, muss die Nahrungsmittelproduktion intensiviert werden.

Bisher ist die weltweit zunehmende Nachfrage über stetige Produktivitätszuwächse aufgefangen worden. Allein in den letzten 50 Jahren gab es bei den wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen Erntezuwächse von bis zu 80 Prozent. Sorge bereitet, dass der Produktivitätszuwachs nicht mehr in dem Maß fortschreitet. Kompensationsmöglichkeiten gibt es über eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft und die „Inbetriebnahme“ zusätzlicher Ackerflächen. Weltweit wird bis zu 31 Prozent Flächenerweiterung für möglich gehalten. Bis zum Jahr 2050 soll die gesamte agrarische Erzeugung um insgesamt 20 Prozent steigen. Damit ist das Thema Nahrungsmittelknappheit zunächst vom Tisch.

Klimawandel und Wasserknappheit könnten den Prognosen jedoch einen Strich durch die Rechnung machen.  Vor allem in Asien, dem Land mit den höchsten Wachstumsraten bei der Nahrungsmittelnachfrage, könnte die Lage schwierig werden. Fachleute schätzen, dass im Jahr 2050 die Hälfte der Quellen dort „kritisch belastet“ sind.

Auch die Politik könnte gefordert sein, ihre Weichenstellungen zu verändern:
In den USA werden, mit staatlicher Förderung, bis zu 35 Prozent der Maisernte für die Biodieselproduktion verwendet. In der EU gehen 30 Prozent des Gesamtverbrauchs pflanzlicher Öle auf das Konto der Spritproduktion.

Ob die Ökologisierung der Landwirtschaft in der EU in Anbetracht weltweiten Hungers so durchzuhalten ist, ist außerdem fraglich.
Dem Hunger auf dieser Welt Abhilfe zu schaffen bleibt  die oberste Priorität. Dazu bedarf es einer intensiven Landwirtschaft, die technisch ausgereift  und unter aufmerksamer Überwachung Umweltschädigungen  ausschließt.

Landwirtschaftliche Erzeuger können sich unterdessen freuen. In den nächsten Jahren zeichnen sich im Durchschnitt stabile Preisniveaus ab. Die Schwankungen der Preise bleiben den Agrarmärkten, bei vielen kurzfristigen „Störfaktoren“, jedoch erhalten.

Brigitte Braun-Michels