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Auch für 2014 werden gute Ernten erwartet

Markt und Meinungen
24.02.2014

US-Ministerium rechnet mit Spitzenerträgen und Preisdämpfern / Wetterrisiko bleibt außen vor

Die Handelswoche startet bei den Agrarcommodities mit gemischten Erwartungen. So lieferte die amerikanische "Outlook-Konferenz" in der letzten Woche eher marktdrückende Argumente. Nur beim Sojakomplex sind die Vorzeichen grün.

In ihrer Prognose für das Anbauverhalten der US-Farmer (Outlook) geht das amerikanische Landwirtschaftsministerium zur kommenden Saison von Erträgen aus, die Rekordmarken sprengen. Aufgrund der hohen Mengenerwartungen befürchten die "Experten" für das nächste Jahr Preise auf Niedrigniveau. Analysten hegen jedoch Zweifel an diesen düsteren Aussichten. Zum einen sind die Lagerbestände derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Zum anderen ist bei diesen Prognosen das Wetterrisiko außen vor gelassen.

Beim Mais wird die Anbaufläche um 3,5 Prozent auf 37 Mio. ha und bei Weizen um 1,2 Prozent auf 22 Mio. ha sinken, während sich die Sojaanbaufläche um 4 Prozent auf eine Fläche in noch nie da gewesener Höhe von 32 Mio. ha ausdehnen wird.

Die aktuelle Ernte auf der Südhalbkugel zeigt einen positiven Trend. Nach Südamerika zeichnet sich auch in Indien, dem drittgrößten Weizenproduzenten der Welt, ein neues Spitzenergebnis ab. Aufgrund der niedrigen Weltmarktpreise wird jedoch mit niedrigeren Weizenexporten aus Indien gerechnet.

In den GUS-Staaten (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) ist die vergangene Getreideernte 2013 vor allem wegen höherer Ernten in Russland, der Ukraine und Kasachstan um fast 30 Prozent gestiegen. Mindererträge anderer kleinerer GUS-Mitglieder schmälern das Ergebnis nur unerheblich. Bisher gibt es auch für 2014 keine bemerkenswerten "Winterfolgen", welche die Ertragserwartungen schmälern könnten.

Der anhaltend hohe Sojabohnenbedarf aus China lässt die Kurse steigen. Den in Paris notierten Rapskursen (Nyse Euronext) haben die festen Sojabohnenkurse und die anziehende Pflanzenölmärkte in der letzten Woche Auftrieb in Höhe von rd. 10 €/t gegeben. Das hat auch für neue Geschäfte am Kassamarkt gesorgt. Angeliefert Mühle wird der Termin April/Juni mit 400 €/t bewertet. Die neue Ernte liegt rd. 30 €/t darunter.

Getreide bleibt an der europäischen Börse bisher relativ sattelfest. Für März liegt A-Weizen franko (angeliefert) Hamburg bei 203 €/t. B-Weizen notiert nur unmerklich darunter. Auch Futterweizen wird Richtung Veredlungsstandorte (Holland und Südoldenburg) zwischen 199 bis 201 €/t franko gehandelt. Die Preise für die Ernte 2014 werden für A-Weizen franko Rheinland mit 195 €/t und für B-Weizen mit 191 €/t bewertet.

Die Standfestigkeit der Preise bis zur Ernte 2014 bleibt in erster Linie dem Wetter überlassen. Sollten sich die Bedingungen in großen Teilen der Welt weiter so freundlich für das Wachstum der Kulturen zeigen, beinhalten die Preise Abwärtspotential. Derartige Stabilisierungsphasen an den Börsen sind daher immer gut für "Absicherungsgeschäfte" zur Ernte 2014.

Brigitte Braun-Michels