EEG sorgt für große Verunsicherung
Anlagenbau rückläufig / Mais soll Reststoffen weichen
Die Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien ist seit 1990 mit 20 Mrd. Kilowattstunden sprunghaft angestiegen. 2012 wurden über 140 Mrd. Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien geliefert. Das sind 23,5 Prozent der Bruttostromerzeugung. Die Quellen: Windenergie, Biomasse, Photovoltaik und schließlich Wasserkraft. Ein Drittel des Biostroms kommt aus der Biomasse.
Bundesweit 8 000 Anlagen
Dementsprechend sprunghaft sind die Biogasanlagen "aus dem Boden geschossen". Eine Prognose aus dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) geht für 2013 von bundesweit knapp 8 000 Anlagen aus. Wie Jaqueline Daniel- Gromke vom Deutschen Biomassezentrum letzte Woche bei den Leipziger Biogas-Fachgesprächen berichtet hat, ist der große "Boom" beim Anlagenbau allerdings vorbei. Von 2012 bis 2013 sind "nur" 250 zusätzliche Projekte in Betrieb gegangen.
70 bis 80 Prozent Mais
Sowohl in Biomethananlagen, wie auch in Biogasanlagen dominiert der Einsatz von Mais(silage) mit 70 bis 80 Prozent. Dieser hohe Anteil soll in Zukunft zurückgefahren werden. Der Focus liegt auf Reststoffen und Nebenprodukten wie Gülle, Bioabfälle, Stroh oder Schlempe. Damit wird versucht, den Vorgaben der Novellierung des Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) zu entsprechen, wonach in Zukunft weniger Mais und mehr Rest-/Abfallstoffe in den Anlagen zum Einsatz kommen sollen.
Ungelöst ist bisher allerdings die wesentlich geringere Effizienz der Alternativen zu Mais. Nach der EEG-Novellierung, die zum 1.8.2014 in Kraft treten soll, ist zudem eine deutliche Mengenbegrenzung für Biomasse vorgesehen und die Vergütungssätze sollen u.a. gesenkt werden. Anlagenbetreiber sind durch die nicht geklärte Gesetzeslage mehr als verunsichert und bangen um die weitere wirtschaftliche Fortschreibung ihrer Investitionen.
Brigitte Braun-Michels