Getreide richtig einlagern
Korn für Korn ins Silo
Wer Getreide einlagert, will sicherstellen, dass dessen Qualität als Futtergetreide oder Lebensmittel erhalten bleibt. In der Hauptsache gehört dazu die Trocknung und Belüftung bis zur Lagerfähigkeit, das Freihalten von Schädlingen wie Korn-, Reis und Reismehlkäfer, Mehlmilbe, Lebensmittelmotten und das Verhinderungen von Schimmelpilzbefall durch gesundheitsschädliche Mykotoxine.
Erst die Erntetechnik…
Zur Getreidehygiene gehört zuallererst die ordentliche Reinigung des Mähdreschers, der Kipper sowie der Annahmetechnik, weil sich Schädlinge dort auch über den Winter halten. Die unerwünschten Mitesser können bis zu 1.000 Nachkommen pro Weibchen haben. Befallenes Getreide verdirbt, die Mahl-, Back- und Futterqualität sinkt. Egal ob mit Druckluft, Staubsauger oder mit Wasser, wichtig ist eine genügend lange Auslüftung hinterher und das Beseitigen des Altgetreides.
… dann die Silos…
Die nächste Baustelle sind die Getreidesilos. Optimal sind glatte Wände. In älteren Holzsilos fühlen sich Getreideschädlinge in den unvermeidlichen Ritzen und Spalten wohl, deshalb ist hier beim Reinigen besondere Sorgfalt gefragt. Bei Edelstahlsilos kommt es auf die Dämmung an, denn Schwitzwasser führt ebenfalls zu Getreideverderb. Die chemische Behandlung der Silos mit Mitteln gegen Eier, Larven und adulte Vorratsschädlinge oder die chemisch-mechanische Behandlung wie zum Beispiel Kieselgur im Ökolandbau runden die Schädlingsbekämpfung ab.
… und dann das Lagergetreide
Nach der Einlagerung muss das Getreide nach Bedarf gelüftet, getrocknet oder gekühlt werden. Ein verräterisches Zeichen für Kornkäferbefall ist unter anderem der Anstieg der Temperatur nach dem Erreichen der Lagertemperatur. Die Temperatur sollte deshalb ständig überprüft werden. Auch die Feuchtigkeit sollte fortwährend überwacht werden, bei 13 °C vermehren sich die Schädlinge kaum mehr. Die Fraßschäden und die Atmungsaktivität der Kornkäfer bieten beste Bedingungen für Schimmelpilze. Selbstredend sollte das Getreidelager katzen-, vogel-, mäuse- und rattengeschützt sein. Köderstationen mit Fraßködern helfen bei der gezielten Schadnagerbekämpfung.
Angelika Sontheimer