Gen für Virusresistenz in Gerste isoliert
Neuer Resistenzmechanismus gegen pflanzenpathogene Viren identifiziert
Gerste (Hordeum vulgare L.) ist weltweit eine der bedeutendsten Kulturarten. Insbesondere in Europa und Asien verursachen die Viren des Gelbmosaikviruskomplexes (Bymoviren) in Gerste erhebliche Ertragsverluste von bis zu 50 Prozent. Dieser hohe Prozentsatz kann aufgrund der Übertragung der Viren durch einen bodenbürtigen Pilz mit Pflanzenschutzmitteln nicht verhindert werden.
Eins aus 5,1 Milliarden
Forschern im Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, IPK, und des Julius Kühn-Instituts, JKI, ist es nun gelungen, aus den circa 5,1 Mrd. Basenpaaren des Gerstegenoms (Genom des Menschen: drei Mrd. Basenpaare) ein einzelnes Gen zu isolieren, das für die Resistenz gegen diese Viren verantwortlich ist.
Zielgerichtete Züchtung auf Resistenz
Natürlich auftretende Defekte des auf dem vierten Gerste-Chromosom lokalisierten Gens HvPDIL5-1 sind für die Resistenz der Gerste gegenüber Barley yellow mosaic virus (BaYMV) und Barley mild mosaic virus (BaMMV) verantwortlich. Mit der Isolierung dieses Gens konnte somit ein neuer Resistenzmechanismus gegen pflanzenpathogene Viren identifiziert werden. Zukünftig ist eine zielgerichtete Züchtung auf Resistenz gegen Bymoviren in Gerste und unter Umständen auch in anderen Pflanze-Virus-Pathosystemen möglich.