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Zinsen bleiben vorerst niedrig

Agrar News
10.12.2014

Finanzanalysten der Commerzbank vermuten nur in den USA Zinserhöhungen

Auch im Jahr 2015/16 werden sich die Zinserhöhungen innerhalb der EU in Grenzen halten. Dieser Meinung ist zumindest Dr. Ralf Solveen, Leiter Ökonomik Research der Commerzbank AG. Im Rahmen der Veranstaltung „Märkte 2015“ beschrieb Solveen Ende letzter Woche in Leipzig, dass die Teuerungsrate im Euroraum nur noch knapp über Null liege. Bei einem Wert unter Null würden japanische, sprich deflationäre Entwicklungen vorliegen. Jetzt stelle sich die Frage, ob die Inflationsrate weiterhin so niedrig bleibe wie bisher und wie sich die Konjunktur weiter entwickelt.

In EU zieht Konjunkturrate leicht an

Solveen vermutet, dass zumindest in den USA die Zeit des billigen Geldes vorbei sei und Zinserhöhungen der US-Notenbank ins Haus stünden. Hintergrund seien neue Übertreibungen am US-Immobilienmarkt und eine hohe Überschuldungsrate. Für die EU rechnet der Finanzexperte 2015 und 2016 nicht mit höheren Zinsen. Die Konjunkturrate steigt derzeit leicht an und die Teuerungsrate innerhalb der EU hält sich in Grenzen.

Die Spezialisten der Commerzbank sind sich einig, dass in Deutschland bisher keine Immobilienblase entstanden ist. Dazu müssten

  •  die Verschuldung steigen,
  •  sich Häuser- und Mietpreise unverhältnismäßig voneinander abkoppeln,
  •  und Bauaktivitäten überproportional zunehmen.

In Deutschland stimme die Relation der Häuser- und Mietpreise, Vermögen sei da und Bauaktivitäten hätten nur leicht angezogen.

Sparer verlieren bei Niedrigzinspolitik viel Geld

Hans Werner Sinn, Chef des Institutes für Wirtschaftsforschung (IFO) beschreibt in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass Kredite, die nichts kosten, zu Fehlentwicklungen der Investitionen führen würden. Dass Investitionen in Deutschland dennoch eher verhalten getätigt würden, hänge mit den zu erwartenden Gewinnen zusammen, die derzeit zu gering ausfallen würden. Besonders Sparer würden bei der aktuellen Niedrigzinspolitik viel Geld verlieren.

Sinn selber würde derzeit in Aktien investieren. Wertpapiere würden immer von deflationären oder inflationären Entwicklungen betroffen. Mit Aktien sei man Eigentümer an den Unternehmen selbst. Der Wirtschaftsexperte spricht sich dafür aus, Aktienportfolios zu halten, nicht auf die Kurse zu schauen und Dividenden zu kassieren.

Brigitte Braun-Michels