„Winterfrühling“ – die Vegetation auf dem Vormarsch
Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft im Winter 2013/14
Der sehr milde, trockene und sonnenscheinreiche Winter 2013/2014 ließ der Pflanzenwelt kaum Zeit für Winterruhe. Bis auf den Winterbeginn und das letzte Monatsdrittel im Januar, das im Nordosten Deutschlands von eisigen Temperaturen geprägt war, entwickelte sich die Vegetation kontinuierlich weiter. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD) über die Auswirkungen des Wetters auf die Landwirtschaft in Deutschland im Winter 2013/14.
Wie bereits im Vorjahr an Weihnachten frühlingshafte Wärme
Der Dezember fiel sehr warm, sonnig und recht trocken aus. Der „Wärme“-Höhepunkt wurde an Heiligabend erreicht. Bei Lufttemperaturen mit verbreiteten Höchstwerten von über 15 Grad Celsius (°), erreichten auch die Bodentemperaturen in einer Tiefe von 5 cm stellenweise Werte von über 10 °C. Schnee und leichte Nachtfröste traten allenfalls an ein paar Tagen in der ersten Monatshälfte auf, wobei die Böden nur oberflächlich gefroren. Es gab keine Auswinterungsschäden. Die Zwischenfrüchte konnten allerdings – aufgrund des fehlenden Frostes – nicht abfrieren.
Trotz der milden Temperaturen und des oft windigen Wetters trockneten die Böden kaum ab und blieben so, mit Ausnahme der östlichen Teile des Bundesgebiets, fast deutschlandweit wassergesättigt. Phänologisch betrachtet war zum Monatsbeginn überall die Vegetationsruhe eingekehrt.
Nur eine kurze Verschnaufpause für die Vegetation Ende Januar
Die Winterungen entwickelten sich im Januar allmählich weiter. Die zu hohen Temperaturen wirkten sich negativ auf die Kälteresistenz der Kulturpflanzen aus und eine ausreichende Frostgare im Boden konnte nicht gegeben werden. Im letzten Monatsdrittel sorgte dann ein Kaltluftvorstoß vor allem im Nordosten Deutschlands für eisige Temperaturen und eine wieder eintretende Vegetationsruhe.
Der Winterfrühling geht weiter – Entwicklungsvorsprung in der Pflanzenwelt
Insgesamt war die Vegetationsentwicklung im Februar dem langjährigen Mittel deutlich voraus - je nach Region und Pflanzenart um ein bis vier Wochen. Die unterdurchschnittlichen Niederschläge sorgten dann dafür, dass die Böden zum Ende des Winters - insbesondere im Osten Deutschlands - rasch abtrockneten.
In der Schicht von 0-30 cm näherten sich die Werte der nutzbaren Feldkapazität allmählich dem kritischen Wert von 50 Prozent. In den tiefer liegenden Schichten bis 60 cm war die Situation hingegen noch recht entspannt. In vielen Regionen konnten somit im Laufe des Monats die Gülleausbringung und weitere Düngemaßnahmen beginnen. Gebietsweise wurden die ersten Kartoffeln mit Folienabdeckung gelegt und mit der Bestellung des Sommergetreides begonnen.