Von Sale and Lease profitieren Landwirte und Anleger
Ein Preisbarometer für derzeit erzielbare Flächenerlöse bietet die Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG)
In ihrer kürzlich vorgestellten Jahresbilanz wurde im letzten Jahr bei landwirtschaftlichen Flächen ein durchschnittlicher Kaufpreis von 15.411 €/ha erzielt (12 Prozent mehr als im Vorjahr). Der höchste Preis für Flächen wurde 2013 in Sachsen-Anhalt (Magdeburger Börde) mit 38 500 €/ha bezahlt.
Laut BVVG werden die Flächenpreise in erster Linie durch den Bedarf aus der Landwirtschaft zur Erzeugung erneuerbarer Energien und für mehr Fleischproduktion in die Höhe getrieben. Um der Preisexplosion zu begegnen, denken politische Ebenen über mögliche Anpassungen des Grundstücksverkehrsgesetzes (GrdstVG) nach. Danach wird überlegt, eine Preismissbrauchsgrenze bei 120 Prozent einzuführen.
Freigrenzen könnten angehoben werden
Außerdem wird darüber nachgedacht, die Freigrenze anzuheben. Derzeit müssen Käufer beispielsweise in Sachsen-Anhalt bei einer Größe von bis zu zwei Hektar nachweisen, ob sie Landwirt sind. In Zukunft könnte die Freigrenze beispielsweise auf bis zu 4 Hektar angehoben werden.
Investoren sorgen für Liquidität
Außerlandwirtschaftliche Investoren werden von Landwirten und Interessensverbänden sehr kritisch betrachtet. Auf der anderen Seite nutzen Landwirte den Verkauf an "Fremde" zum Teil, um ihre betriebliche Liquidität sicher zu stellen. Nach dem Modell "sale and lease back" verkaufen Landwirte zum Beispiel einen Teil ihres Landes an einen Agrarfonds und pachten diese Flächen dann langfristig zurück. Auf diese Weise können die Betriebe dann wichtige Investitionen tätigen ohne Fläche zu verlieren.
Brigitte Braun-Michels