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Vogelgrippe-Auswirkungen unklar

Agrar News
01.12.2014

Übertragungswege offen/ Virus für Menschen ungefährlich/Futtergetreidemarkt könnte betroffen werden

Der Ausbruch der Vogelgrippe kurz vor Weihnachten treibt vielen Gänse- und Geflügelhaltern Sorgenfalten auf die Stirn. Im November ist erstmals der Vogelgrippevirus (Virus H5N8) in Deutschland aufgetreten. Das Virus wurde vermutlich von Südkorea nach Europa eingeschleppt.

Anfang November war die Vogelgrippe in einem Putenmastbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern ausgebrochen. Dort wurden über 30 000 Tiere getötet. Um ein weiteres Übertragen des Virus zu verhindern, wurde für Mecklenburg-Vorpommern die Unterbringung aller 13 Mio. Hühner, Puten und Enten in Ställen oder überdachten Volieren angeordnet. Auch andere Bundesländer denken jetzt über die Stallpflicht nach oder haben diese bereits angeordnet. Die Vogelgrippe ist mittlerweile in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien aufgetreten. Die Ursache der Übertragung bis dato nicht geklärt. Experten halten eine Übertragung des Virus über Wildvögel für möglich, ebenso wie über Futtermittel und Tierprodukte, die international gehandelt werden. Am 17. November war auf der Insel Rügen eine mit der Vogelgrippe infizierte Wildente gefunden worden.

Geflügelhalter klagen nicht nur über drohende Absatzeinbußen, sondern weisen auch darauf hin, dass es an Stallkapazitäten mangelt. Da die Gänseschlachterei in den nächsten Wochen auf Hochtouren läuft, hätte sich das Problem ohnehin erledigt. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Bäuerliche Gänsehalter fordert deshalb Ausnahmeregelungen. Eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch das Virus wird als sehr gering eingeschätzt. Marktbeteiligte befürchten indessen, dass ein schnelles Ausbreiten der Vogelgrippe nicht nur die Erzeuger, sondern den gesamten Futtergetreidemarkt empfindlich treffen könnte.

Brigitte Braun-Michels