Obst- und Gemüseernte stark von Frühjahrswitterung beeinflusst
DBV zur Erntesaison im Sonderkulturbereich
Die lang anhaltende kühle und regenreiche Witterung im Frühjahr 2013 haben auf die Arbeiten der Obst- und Gemüsebauern in Deutschland spürbaren Einfluss gehabt. Insgesamt war die Vegetation durchschnittlich 14 Tage im Verzug, teilt der Deutsche Bauernverband (DBV) mit. Auf die Erträge hat sich die Witterung jedoch verschieden ausgewirkt. Während bei der Ernte von Äpfeln und Erdbeeren die Ergebnisse unter dem Vorjahr liegen, konnten bei Kirschen und Birnen bessere Ernten eingefahren werden. Beim Gemüse machte sich besonders die kleinere Spargelernte bemerkbar. Beim Hopfen ist von einer sehr schlechten Ernte auszugehen. Mindererträge wird es auch beim Tabak geben. Dagegen gehen die Winzer davon aus, dass die Reben den Entwicklungsrückstand bis zur Ernte noch aufholen könnten.
Weniger Äpfel
In Deutschland werden mit 802.000 t Äpfeln 17 Prozent weniger erwartet als im Vorjahr. Zu Engpässen im Markt dürfte die kleinere Ernte Deutschlands nicht führen, hier erfolgt ein Ausgleich über die europäischen Nachbarländer. Weit über die Hälfte der europäischen Apfelernte stammt aus Polen, Italien und Frankreich. In der Europäischen Union (EU) wird die diesjährige Apfelernte für die 28 Mitgliedsstaaten auf 10, 8 Mio. t geschätzt. Damit wird die Ernte in der EU um sieben Prozent höher ausfallen als 2012. Die Birnenernte wird in Deutschland auf 38.000 t und damit um zwölf Prozent höher als im Vorjahr geschätzt, in der Europäischen Union 18 Prozent höher.
Schlechte Erdbeerernte
Insgesamt wird bei Süßkirschen eine etwas größere Ernte als im Vorjahr erwartet. Die Sauerkirschenernte dürfte geringer ausfallen. Auch bei Pflaumen und Mirabellen bleibt die Ernte unterdurchschnittlich. Die diesjährige Erdbeerernte dürfte nur bei 130.000 t liegen und damit nochmals unter der Ernte von 2012. Das Beerenobst wird das Vorjahrsergebnis wahrscheinlich etwas übertreffen.
Spargelernte weiter niedrig
Die Spargelernte 2013 liegt schätzungsweise etwa zehn Prozent niedriger als 2012. Die Anbaufläche von Zwiebeln wurde im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland um rund fünf Prozent ausgedehnt, nachdem sie im Jahr zuvor um zehn Prozent eingeschränkt worden war. Bei etwas geringeren Erträgen ist mit einer Ernte von knapp 500.000 t auszugehen. Bei Möhren werden ebenfalls etwas geringere Erträge prognostiziert.
Salatanbau mit Höhen und Tiefen
Der Anbau von Salaten hat auch in 2013 Höhen und Tiefen durchgemacht. Wetterbedingt kam es bis Ende Juni nicht zur Absatzbelebung. Ab Juli hat sich die Situation normalisiert. Die Preise sind meist zufriedenstellend. Die Blumenkohlsaison zeichnet sich bislang durch eine sehr gleichmäßige Preisgestaltung aus, die für Blumenkohl sonst eher untypisch ist. Mengenschwankungen schlugen bislang nur wenig auf den Preis durch, das Preisniveau liegt über dem Mittelwert. Brokkoli ist dagegen schon seit Wochen knapp und vergleichsweise teuer. Sorgen bereiten in diesem Jahr die Radies.
Beim Hopfen ist von einer mengenmäßig sehr schlechten Ernte auszugehen. Gegenüber Vorjahr mit 34.500 t ein Minus von 23 Prozent. Die Vorzeichen für den neuen Weinjahrgang sind bis zum heutigen Tag gut.