Krim-Krise und Agrarexporte
Auflagen könnten Handel mit Getreide und Co weiter begrenzen
Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland und mögliche Reaktionen der westlichen Industrienationen sorgen auch beim Handel mit Agrarexporten für Verunsicherung.
Sollten sich die EU und die USA im Zuge der Krim-Krise weiter näher kommen und Handelssanktionen gegen Russland beschließen, könnte das Folgen für die Agrarexporte haben. Zwei Drittel der Mais- und Weizenimporte und die Hälfte der Rapseinfuhren in die EU stammen immerhin aus der Ukraine.
Saatkartoffel-Anbauer drohen auf Ware für Russland sitzen zu bleiben
Auch Pflanzkartoffel-Anbauer befürchten verschärfte Konsequenzen. Deutsche Züchter drohen schon seit Mitte vergangenen Jahres auf 5.000 bis 6.000 t Pflanzkartoffeln sitzen zu bleiben, die sie für den russischen Markt bereithalten. Russland wirft den Erzeugern Verstöße gegen Pflanzenschutzauflagen vor. Landwirte aus Russland drängen auf eine schnelle Lösung, da sie auf das Saatgut dringend angewiesen sind. Um eine vernünftige Ernte zu erzielen, müsste die Saatkartoffel spätestens Anfang April in den Boden. Bisher zeichnet sich keine schnelle Lösung ab. Im Gegenteil: Sollte die EU Handelssanktionen gegen Russland erwägen, dürfte das Thema Pflanzkartoffelexport Richtung Russland passé sein.
Seit 2013 ist der Export landwirtschaftlicher Produkte gen Russland um insgesamt 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Eine Importsperre für bestimmte Milch- und Fleischerzeugnisse wird in erster Linie dafür verantwortlich gemacht.
Brigitte Braun-Michels