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Der Waschplatz für den Schlepper

Agrar News
22.01.2014

Sauber für Technik und Umwelt

Wer viele Stunden auf seinem Schlepper sitzt, möchte einen sauberen Arbeitsplatz haben. Nach staubigen Arbeiten wie Bodenbearbeitung oder Getreideernte muss der Schlepper gereinigt werden. Doch was ist überhaupt erlaubt?

Schlepper und andere landwirtschaftliche Zugfahrzeuge dürfen nicht einfach so auf dem Hof gereinigt werden, wo das Abwasser in die öffentliche Kanalisation fließt.

Ernte fertig – Schlepper dreckig

Der Waschplatz für den Schlepper auf dem landwirtschaftlichen Betrieb muss mit Beton oder Asphalt eingefasst sein, er sollte ein leichtes Gefälle und einen eigenen Ablauf mit einem angeschlossenen Absetzbecken haben. Wer Vieh hält, kann das Waschwasser von landwirtschaftlichen Bodenbearbeitungsgeräten, an denen nur Erde hängt, auch in die Güllegrube einleiten. Der Schlepper darf nur mit Wasser ohne chemische Zusätze gereinigt werden. Dann darf der angefallene Erdschlamm aus dem Absetzbecken wieder auf den Acker gebracht werden. Eine Motorwäsche mit Reinigungsmitteln oder ein Ölwechsel ist auf dem Schlepperwaschplatz verboten. Das Abwasser darf nicht im Boden versickern oder in Oberflächengewässer wie Graben, Bäche oder Flüsse gelangen.

Große Wäsche

Wer seinen Schlepper einer großen Wäsche unterziehen will, geht am besten zu seinem Landmaschinenhändler, da die Werkstätten meist die notwendigen Abwasservorrichtungen wie einen Ölabscheider haben oder fragt in der nächstgelegenen Waschanlage nach.

Nachdem der grobe Dreck wie Staub Erde mit dem Hochdruckreiniger abgespült sind, kann ein Reinigungsmittel aufgesprüht werden. Kalt- und Bremsenreiniger lösen Öl- und Fettreste gut. Niemals den heißen Motor abspritzen und darauf achten, dass das Wasser nicht in die Lichtmaschine, Lampen, Scheinwerfer oder in die Elektrik gelangt oder in Dichtungen läuft. Auch Typenschilder sollten nicht dem vollen Druck des Hochdruckreinigers ausgesetzt sein.

Die Kabine wird wahlweise mit dem Kompressor oder mit dem Staubsauger gereinigt. Für die Armaturen eignet sich handelsübliches Cockpitspray.

Eindieseln ist tabu

Den Schlepper nach der Wäsche vorsichtig anfahren und ein paar Mal bremsen, damit Bremsen und Kupplung trocken werden. Nachdem die Maschine ganz abgetrocknet ist, kann die Karosserie mit Wachs oder Politur zur Fahrzeugkonservierung behandelt werden, das früher so beliebte Eindieseln ist hingegen tabu. Auch Schrauben, Winkel und Scharniere sollten wieder eingefettet werden. Zur Schlepperwartung nach der Wäsche gehören auch Luftfilterkontrolle und von Zeit zu Zeit die Klimaanlage reinigen lassen sowie das Kältemittel wechseln. Abschmieren nicht vergessen und schon kann der nächste Schleppereinsatz starten.

Angelika Sontheimer

Tipp zum Weiterlesen: Merkblatt ATV-M 702 "Wirtschaftsdünger, Abfälle und Abwasser aus landwirtschaftlichen Betrieben"