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Auswirkungen GAP-Greening auf Fruchtfolgen

Agrar News
10.07.2014

Probleme bei spezialisierten Futterbaubetrieben und Betreiber von Biogasanlagen / Ökologische Vorrangflächen durch Brache oder Pufferstreifen schaffen

Welche Auswirkungen hat GAP-Greening für die Fruchtfolge-Planung der landwirtschaftlichen Betriebe?

Wie wird sich „Greening“ auf die Fruchtfolgen in Deutschland auswirken?

Dr. Hilmar Gerdes: Eine von drei Säulen des Greenings ist die verpflichtende Anbaudiversifizierung. Betriebe ab 10 ha Ackerfläche müssen zwei, Betriebe über 30 ha Ackerfläche drei unterschiedliche Kulturen anbauen. In beiden Fällen darf die dominierende Kultur maximal 75% der Ackerfläche einnehmen, die kleinste Kultur muss auf mindestens 5% der Fläche angebaut werden.

Dr. Hilmar Gerdes

Dr. Hilmar Gerdes ist betriebswirtschaftlicher Berater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg

 

Für welche Betriebe ist Greening leichter umzusetzen? Wo gibt es Schwierigkeiten?

 

 

Dr. Hilmar Gerdes: Klassische Ackerbaubetriebe erfüllen diese Anforderung in der Regel schon durch ihre Fruchtfolge. Probleme kann es hier für spezialisierte Futterbaubetriebe sowie für die Betreiber von Biogasanlagen geben, bei denen der Silomaisanbau teilweise mehr als 75% der Ackerfläche einnimmt. Für Futterbaubetriebe bis 120 ha Flächenumfang, die mindestens 75% ihrer Betriebsfläche mit Gras und anderen Grünfutterpflanzen bestellt haben, ist hier eine Ausnahme vorgesehen.

Wie wird der Zwischenfruchtanbau zukünftig angerechnet?

Dr. Hilmar Gerdes: Ein weiterer verpflichtender Bestandteil des Greenings ist die Schaffung einer ökologischen Vorrangfläche auf mindestens 5% der betrieblichen Ackerfläche. Ein Zwischenfruchtanbau mit einer Saatmischung wird hier angerechnet, allerdings nur mit einem Anrechnungsfaktor 0,3. Betriebe, die die ökologische Vorrangfläche über einen Zwischenfruchtanbau schaffen möchten, müssen somit auf 15% (5% der Fläche mit einem Anrechnungsfaktor von 0,3) ihrer betrieblichen Ackerfläche Zwischenfrüchte anbauen. Alternativ kann eine solche ökologische Vorrangfläche auch zum Beispiel durch eine Brache oder Pufferstreifen geschaffen werden.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Gerdes.

Das Gespräch führte Angelika Sontheimer.

Welche Möglichkeiten gibt es, Brache oder Pufferstreifen zu nutzen?
Syngenta bietet in der Initiative "Syngenta Bienenweide" Landwirten die Möglichkeit, Blühflächen für Bienen und bestäubende Insekten anzulegen.